Technik Gipsmaskenherstellung

Man benötigt für die Herstellung ca. 2-3 x 1 ½  Stunden.

Der Einsatzbereich ist sehr groß und reicht von kreativen Workshops, Selbsterfahrungsgruppen, ressourcenorientierten Arbeiten und Suchttherapie bis hin zu klinischer und ambulanter Kunsttherapie(Psychotherapie).

Die Gruppen sollten nicht mehr als 8 Teilnehmer haben und die Teilnehmer mindestens 10 Jahre alt sein.

Material:

Gipsbinden (ca. ½ bis 1 Rolle pro Maske), Gipsbecher, Vaseline, Stirnband oder Kopftuch, Handtuch, Gummiband, Schere, Gipspulver, Pinsel, Spachtel, eventuell Schleifpapier oder Schleifschwamm,  Schellack, Farben (Acrylfarben, Ölfarben, etc.)

 

image001.jpg

Anleitung:

Entweder die Klienten stellen die Gipsnegativformen gegenseitig in Zweiergruppen her oder der Gruppenleiter übernimmt diese Arbeit. Hier kommt es auf die jeweilige Geschicklichkeit der Teilnehmer an. Zuerst  wird der Vorgang genau beschrieben um Unklarheiten, die zu Ängsten führen könnten, zu vermeiden.

Man beginnt damit die Gipsbinden in verschieden große Streifen zu schneiden.

Größe der Streifen: ca. 5-12 cm lang und 2-6 cm breit;

Lieber zu viel vorbereiten als zu wenig!!!

Jetzt kann der Teilnehmer sich die Haare mit dem Stirnband oder Kopftuch nach hinten binden und sich das Gesicht gut, vor allem Haaransatz, Hals und Augenbrauen, mit Vaseline eincremen. Eventuelle Bärte müssen mit Plastikfolie oder Papier abgedeckt werden, da die Haare sonst im Gips hängen bleiben. Mit dem Handtuch wird die Kleidung zum Schutz vor Gipsflecken vom Hals weg abgedeckt. Jetzt kann sich der „Patient“ bequem hinsetzen und den Kopf leicht nach hinten neigen.

Die Gipsbinden werden in lauwarmem Wasser eingetaucht, das überschüssige Wasser wird am Rand des Gipsbechers abgestreift. Vom äußeren Gesichtsrand ausgehend beginnt man nun an Stirn und Wange die Binden aufzulegen. Sie müssen sich gegenseitig überlappen und gleich gut glatt gestreift werden. Darauf achten, dass beim Haaransatz keine Haare mit eingegipst werden. Langsam arbeitet man sich zu Mund, Nase und Augen voran. Bei der Nase beginnt man am besten mit einem langen breiten Querstück, auf das dann ein langes schmales Längsstück gelegt wird. Die Nasenlöcher müssen unbedingt für die Atmung ausreichend frei bleiben. Ebenso werden die Augen sowie rundherum ein je nach Wunsch 1-2 cm breiter Rand frei gelassen. In diesem Bereich muss sorgfältig und mit kleinen Stücken gearbeitet werden. Am unteren Maskenrand kann man schon beim Mund oder beim Kinn aufhören, oder aber ein Stück des Halses mit abformen. Die Negativform sollte mindestens aus 2 Schichten bestehen. Nach ca. 10 Minuten ist der Gips soweit trocken um die Maske abzunehmen. Es hilft wenn man vor dem abnehmen heftig „Grimassen schneidet“, um die Maske zu lockern. Die Maske kann vom Teilnehmer selbst abgenommen werden, falls dieser sich nicht traut (sie könnte zerbrechen, usw.), erledigt das der Leiter. 

image002.jpg image003.jpg

Um die Maske tragen zu können, wird seitlich ein Gummiband mit Gipsbinden gefestigt.
Außerdem empfiehlt es sich innen 2-3 Schichten Schellack aufzustreichen, damit der Gips nicht mehr abbröselt.

image004.jpg 


Außen kann die Maske schon bemalt werden. Falls sie zu wenig glatt ist, kann sie mit noch flüssigem Gips dünn überstrichen werden. Die Gipsschicht kann nach genügend Trockenzeit glatt geschliffen werden und nun nach Wunsch gestaltet werden.

image005.jpg

Je nach Lust und Laune kann die Form der Maske variiert werden. Der Mundbereich kann z. B. ausgespart werden. Dies ist vor allem dann ein Vorteil, wenn mit der Maske Theater gespielt oder an der Fasnacht teilgenommen werden will.

Themen:

Man kann zur Ausgestaltung der Masken verschiedene Themen vorgeben.

z. B.: Die Märchenfigur die man sein möchte, wie sieht man sich selber, wie möchte man aussehen, usw.

Mit den entstandenen Werken kann man dann in der Besprechung arbeiten.

image006.jpg image007.jpg

 

Besprechung:

Die Herstellung der Maske selbst kann zuerst besprochen werden. Wie ging es einem dabei? Wie fühlte sich das Abformen an? Hatte man genug Vertrauen zu dem „Eingipser“, dem man sich anvertrauen musste? Wie ist man mit dem Ergebnis zufrieden? usw.

Ein weiteres Thema ist die eigene Identität, die beim Abformen des eigenen Gesichtes zur Sprache gebracht werden kann. Ist man mit dem Gesicht, der Maske und sich selbst zufrieden? Was stört einen? Was möchte man ändern? Ist die Maske das Gegenteil von einem selbst? Möchte man sich dahinter verstecken?

Falls möglich kann man auch kleine Übungen mit aufgesetzter Maske machen. Etwa einen Satz und eine Geste zu der Maske passend vortragen. Wenn genügend Motivation und Zeit vorhanden ist, kann auch ein kleines Theaterstück improvisiert werden.